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Haupt erhält Prix Lignum Anerkennung

Alle drei Jahre zeichnet der Prix Lignum die innovativsten, hochwertigsten und zukunftsweisendsten Schweizer (Bau-)Werke in Holz aus. Im Jahr 2015 stand der Wettbewerb unter dem Patronat von Bundesrat Johann N. Schneider Ammann. Im Rahmen dieses Wettbewerbes erhielt die Haupt AG eine Anerkennung.

Ziel des Prix Lignum ist es, Gebäude, Werke im Innenausbau, Möbel und künstlerische Arbeiten aus Holz auszuzeichnen und so zukunftsweisende Holzarbeiten bekannt zu machen und zu fördern. 437 Arbeiten wurden schweizweit eingereicht, aufgeteilt in fünf Grossregionen. Pro Preisregion legt die Jury je einen Rang 1 bis 3 fest und würdigt weitere Projekte mit Anerkennungen. In der Region Zentrum (UR, SZ, LU, NW, OW, TI und ZG) wurden von den 87 Arbeiten vier mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Kompakt grosszügig

Die Jury der Region Zentrum zeichnete das Einfamilienhaus Kapfweg in Emmenbrücke mit einer Anerkennung aus. Landauf, landab müssen Quartiere mit Einfamilienhäusern verdichtet werden, um die Zersiedelung zu bremsen. Dabei gilt es, an heute und an morgen zu denken. Um Land für künftige Planungen zu sparen, besetzt der Neubau die Parzelle in der Ecke mit einem Fussabdruck von nur sechs auf neun Metern. Mit einem schmalen Zwischenraum weicht er vom Altbau ab, damit dieser einmal unkompliziert weiter verdichtet werden kann. Die Dachschräge oder die Setzung der Fenster orientierten sich am Bestand, gleichzeitig passt der Holzbau gut in die Nachbarschaft, die von Chalets geprägt ist.

Die Fassade ist mit Fichtenbrettern verkleidet, die druck­imprägniert der Witterung standhalten. Die Wände sind in Rahmenbauweise konstruiert, die Decken bestehen aus Brettsperrholzplatten. Ausser am Boden, wo Tannenbretter liegen, tritt das Holz innen in den Hintergrund. Die Wände sind mit weissem Sumpfkalk verputzt. Verblüffend ist der räumliche Reichtum, der auf wenig Platz ein Maximum herausholt. Die überhohe Küche schafft Weite, das Split-Leven nützt auch die Podeste als Räume, die Dachschräge schafft zuoberst erneut Mehrraum. Der Rundgang endet auf einer Dachterrasse, die den kleinen Garten sinnvoll ergänzt.

Das Projekt zeigt, wie man mit wenig mehr erreichen kann. In Zeiten des rasenden Ressourcenverschleisses steht das Haus für eine Bescheidenheit, die vorbildlich ist.

Text: Hochparterre, Andres Herzog